Die Einzigartigkeit von Holz fasziniert Amer.
Amer kam 1993 mit seinen zwei Geschwistern und seiner Mutter als Kriegsflüchtling aus Bosnien nach Deutschland. Seitdem lebt er in Mittelfranken, hat jahrelang Fußball gespielt und seine Lehre und die Meisterschule zum Schreiner hier in Deutschland gemacht. Im Interview hat er uns mehr über sich und sein neues Projekt erzählt.

Amer hat My-Woodwork gestartet. Foto: Raymond Mottl
Amer im Interview
Ansbach plus: Was genau ist My-Woodwork? Was willst du auf dieser Plattform anbieten?
Amer: „My-Woodwork ist ein Ratgeber für alle, die sich für Holz, Holzoberflächen, DIY (Do it yourself)-Anleitungen zur Pflege und Reparatur von Möbeln interessieren. Allen interessierten Leuten möchte ich mit verständlichen Anleitungen helfen, sich besser um die eigenen Möbel zu kümmern, oder gar in Eigenregie eigene Möbel oder auch Deko herzustellen. Denn nicht immer sind teure Maschinen nötig, vieles kann man mit den eigenen zwei Händen erschaffen! Genau an dieser Stelle soll My-Woodwork helfen.“
Ansbach plus: Wie bist du dazu gekommen, My-Woodwork zu starten?
Amer: „Ich habe im Internet recherchiert und war persönlich überwältigt von der Fülle an verschiedenen Informationsschnipseln. Oftmals dauert es lange, bis man eine Quelle findet, die direkt auf den Punkt kommt. Geht es um YouTube Videos, sind viele dermaßen lang, dass man immer nur vorspult, um endlich an die gewünschte Stelle zu kommen. Außerdem enthalten die Inhalte oftmals fachlich inkorrekte Informationen. Ich habe mir daher zum Ziel gesetzt, meine Erfahrung in Sachen Möbel-Handwerk in Form von Artikeln, Anleitungen und später auch Videos zu teilen. Dabei bin ich immer darauf bedacht, direkt auf den Punkt zu kommen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren!“

Amer bei der Arbeit. Foto: Raymond Mottl
Ansbach plus: Was fasziniert dich an Holz?
Amer: „Ein jedes Stück Holz besticht durch seine Einzigartigkeit. Das Material Holz bietet unbegrenzte Vielfalt an Farben, Formen und auch Strukturen. Sei es ein Astloch, ein verdrehtes Holz, von Würmern zerfressene Hölzer, ein Treibholz oder alte, handgeschlagene Balken. Jedes Holz an sich ist immer ein Unikat! Holz verbindet Ästhetik mit Funktionalität wie kaum ein anderes Material. Daraus etwas herzustellen und davon zu leben, so wie wir es schon seit Anbeginn der Menschheit tun, fasziniert mich sehr. In meinem Blog möchte ich unter anderem zeigen, dass man nicht immer neues Holz kaufen muss. Es gibt am Wegesrand genug verwitterte, vertrocknete oder abgebrochene Hölzer, aus denen man etwas unglaublich Schönes bauen kann. Ich liebe und lebe das Holz, denn mehr Natur geht nicht. Diese gibt es nur einmal, deshalb sollten wir sorgsam mit ihr umgehen!“
Ansbach plus: Ist bei dir Zuhause alles, also Möbel etc. aus Holz?
Amer: „Nicht ganz. Ich liebe zwar Holz, aber noch besser kommt es zur Geltung, wenn man es mit anderen wunderschönen Materialien kombiniert. Jedes Material spricht seine eigene Sprache, wie z.B. Beton. An sich ist er sehr kalt und hart, aber in Kombination mit Holz wirkt es sehr modern und kraftvoll. Ich betrachte sehr gerne das große Ganze beim Einrichten, es muss harmonieren. Alles nur aus einem Material einzurichten, wäre doch langweilig.“